Hand in Hand in der beruflichen Bildung

Sebastian Reisener 08.02.2023 Lesedauer 2 Min.

Soziale Kooperationen machen Sinn. Das zeigt sich wieder einmal, wenn wir auf die Ergebnisse der gemeinnützigen Arbeiten der IB-Projekte „Leistungserprobungscenter“ und „MELEWA - Mein Leben im Wandel“ schauen. Für die gelungene Zusammenarbeit bedankte sich am 28. Oktober 2022 das Werkhaus Potsdam des INWOLE e.V. mit einem besonderen Fest. Eingeladen waren nicht nur aktive, sondern auch ehemalige Teilnehmer*innen sowie Vertreter*innen der Jobcenter MAIA des Landkreises Potsdam-Mittelmark.

Eröffnet wurde das Fest mit einer Dankesrede von Florent Vivier, Koordinator des Werkhauses Potsdam, und Sebastian Reisener, Anleiter der Bauprojekte vom IB. Im Mittelpunkt standen allerdings die Teilnehmenden, denn ihnen gebührt großer Respekt. Es sind diese Menschen, die trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen und Arbeitslosigkeit zeigen, dass sie für die Gemeinschaft Werte schaffen können. Ob sie eine moderne Gemeinschaftsküche bauen, Möbel für eine Werkstatt herstellen oder hoch professionell ein Fundament gießen und ein Fachwerk darauf errichten – jede und jeder kann etwas erschaffen, das für andere Menschen wertvoll ist.

Auf 14 ausgestellten Plakaten wurden die Abläufe der einzelnen Projekte von Anbeginn bis Fertigstellung präsentiert. Des Weiteren wurde ein Kurzfilm produziert, der das bislang größte Projekt zeigt. Eine Gebäudeerweiterung durch ein traditionelles Fachwerk, stehend auf zwei Streifenfundamenten mit zwei massiven Toren, die heute eine gut frequentierte Schmiede beherbergt, in der regelmäßig Schmiedekurse stattfinden. Die präsentierte Ausstellung zeigte in ihrem Ausmaß, wer Anerkennung sät, kann Leistung ernten.

››Jeder Mensch braucht eine Aufgabe, die ihm Struktur, Zugehörigkeit und Wertschätzung gibt.‹‹

Nach einem Austausch der Gäste bei einem herzhaft bis süßen Buffet und musikalischer Beiträge durch Mitglieder*innen des Chorlektiv Potsdam, haben sich zum Abschluss Vertreter*innen des Jobcenters, INWOLE e.V., IB und ehemalige Teilnehmende der Projekte zu einer Gesprächsrunde zusammengefunden, um Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit und Ideen für die Zukunft auszutauschen. Nach Schilderungen ehemaliger Teilnehmender über den persönlichen Nutzen und Rückerlangung von Selbstvertrauen und Selbstwert, standen Fragen im Fokus, - „Wie können Mitmenschen mit Hemmnissen auf dem Arbeitsmarkt zukünftig zielorientierter durch ein breiteres Angebot an Projekte gefördert werden und wie kann eine Finanzierung aussehen?“.

Auch äußerten Teilnehmende Anregungen für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Jobcentern und den Leistungsberechtigten. Frau Kellner, als Leiterin des Teams Integration und Beratung des Jobcenter MAIA in Werder (Havel) lud die Teilnehmenden zu einem fortgesetzten offenen Dialog ein. Ihr Ziel ist es, die Beratung der Fallmanger*innen und persönlichen Ansprechpartner*innen und Integrationsangebote noch mehr am Bedarf der Menschen auszurichten und sie besser zu erreichen. Die Nutzung sozialer Medien können dabei eine gute Grundlage für neue Kommunikationsebenen zu den Klient*innen bilden. um Angebote und Möglichkeiten zukünftig besser zu visualisieren und zu transportieren.

››Erfolg entsteht, wenn Menschen sich zusammenschließen, die dasselbe Ziel haben.‹‹

Ein Geschützte Raum für offene Ideen, - so der Mitbegründer des INWOLE e.V. H. Zschoge, fernab vom globalen Supermarkt und leistungsorientierten Produktionsabläufen, ist hier ein öffentlicher Ort gewachsen, an dem Menschen ihr Potential entdecken und sich selbstverwirklichen können. Nichts schafft mehr Selbstvertrauen als das Ergebnis der eigenen Hände Arbeit und ist oft ein erster Schritt in eine neue Zukunft.

Zum Abschluss der Podiumsdiskussion verständigten sich die Gesprächspartner*innen auf einen widerkehrenden Austausch, um neue Wege für eine berufliche und soziale Teilhabe für die oft eher am gesellschaftlichen Rand stehenden Menschen zu ebnen.