"Seilershof" - eine besondere Wohnform

Knapp neun Kilometer nördlich von Gransee, umgeben von Wäldern Wiesen und Wasser, liegt der Ortsteil Seilershof. Direkt an der B 96 gelegen gibt es nicht viel – aber Natur pur - und davon ganz viel! Der ideale Ort, um ein naturbezogenes Projekt mit jungen Menschen anzusiedeln. Seit Dezember 2020 hat der IB eine Betriebserlaubnis, mit der dort eine Liegenschaft genutzt werden kann, um 11 Kindern und Jugendlichen einen in jeder Hinsicht großen Entwicklungs-, Lebens- und nicht zuletzt Spielraum zu eröffnen.

Ein Gespräch mit Britta Riebe, Regionalleiterin der Region Brandenburg Nordwest, lässt uns eine Vorstellung vom Seilershof gewinnen.
Die Kolleg*innen aus der Region richteten zunächst Zimmer, Wohnungen und Gemeinschaftsräume ein, in denen elf Kinder und Jugendliche ein Ersatz-Zuhause finden sollen. Britta Riebe und ihr Team verbrachten mehrere Tage in Seilershof, um das Haus auf Vordermann zu bringen und die Räume einzurichten. „Seitdem kann ich problemlos die Möbel eines großen schwedischen Möbelkonzerns aufbauen.“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.

In der unteren Etage des Gebäudes sind Räume für eine Kinder- und Jugendwohngruppe. Es ist eine sogenannte "Außenwohngruppe“, in der bis zu neun Kinder und Jugendliche, im Alter von 4 bis 16 Jahren, über Tag und Nacht außerhalb der Herkunftsfamilie untergebracht sind. Unsere Kolleg*innen übernehmen hier eine versorgende und sozial-emotionale Betreuung, entlasten somit die Herkunftsfamilie und bieten den kleinen Bewohner*innen einen fürsorglichen und gleichermaßen strukturierten Rahmen für ihre Entwicklung.

Hierbei wird alles genutzt, was das Gelände und die Gegend bieten. „Erst kürzlich wurden hier Obstbäume gepflanzt. Ein Kräuter- und Gemüsegarten ist in Planung. Auch Haustiere werden angeschafft. Erstmal Hühner – aber perspektivisch auch kleine Schweine und vielleicht Schafe.“, schwärmt Britta Riebe. Das Projekt ist naturnah und tiergestützt. Die Kinder können, wenn sie wollen, an allen Prozessen und Arbeiten mitwirken und auch Verantwortung für die Tiere übernehmen. Vorerst jedoch liegt der Fokus auf der Errichtung eines Wildzaunes.

"Wenn wir da nicht vorsorgen, werden wir unser angebautes Gemüse nie ernten können. Auch für die Haustiere wird es sonst gefährlich.“, sagt Britta Riebe.

Derzeit sind hier vier Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren untergebracht. Jedes Mal, wenn Britta Riebe herkommt, ist die Freude groß - die Kinder mögen sie. „Was gefällt euch denn hier eigentlich so?“, fragt sie. Die Antwort kommt schnell und ist so deutlich wie schön: „Na einfach alles!“