"herbstgold" - unser Pflegedienst wächst

„Begonnen haben wir 2018 mit 12 Kolleg*innen“, sagt Franziska Holländer. Sie ist Pflegedienstleiterin und bereits seit 2007 bei „herbstgold“. „Inzwischen sind wir 20 Mitarbeitende und betreuen über 150 Patienten und Patientinnen.“
Alle Fachkräfte sind als Gesundheits- und Krankenpfleger*in oder Altenpfleger*in ausgebildet. Mitarbeiter*innen, die als Pflegehelfer*innen arbeiten, haben einen Pflegebasiskurs absolviert. Auch hauswirtschaftlich tätige Kolleg*innen gibt es bei „herbstgold“. Sie unterstützen die Patient*innen bei Einkäufen und Arbeiten im eigenen Haushalt. Das Tätigkeitsspektrum umfasst Leistungen der häuslichen und Krankenpflege nach SGB XI und SGB V. „Doch wir arbeiten nicht immer streng nach Katalog. Wenn mal eine Glühlampe zu wechseln ist oder frische Brötchen mitzubringen sind wird das nicht berechnet. Das hat etwas mit Menschlichkeit zu tun“, sagt Holländer. Tagtäglich sind die Kolleg*innen von morgens bis abends in elf kleinen roten Flitzern für ihre Patientinnen unterwegs.

Pflege in der Pandemie

Die Corona-Pandemie brachte massive Einschnitte und Veränderungen. Ca. 35% der Patient*innen blieben weg – überwiegend solche, bei denen ausschließlich hauswirtschaftliche Dienstleistungen erbracht wurden.
Die direkten persönlichen Kontakte wurden rigoros eingeschränk und auf das Nötigste reduziert. Notfallpläne wurden erstellt und die Kolleg*innen betreuten ihre Patient*innen fortan mit Schutzbekleidung und FFP2-Masken. Die Patient*innen durften nicht mehr bei ihren Arztbesuchen begleitet werden, dafür wurden verstärkt die Angehörigen und Fahrdienste mit ins Boot genommen. „Nicht zuletzt entstanden auch Personalengpässe“, berichtete Franziska Holländer, „Immer wieder mussten Kolleg*innen in Quarantäne, da sie als `Kontaktpersonen` galten“.

Zuverlässiger Dienstleister

Stetig wachsend konnte sich "herbstgold" als kompetenter und beliebter Partner für ältere und pflegebedürftige Menschen etablieren. Das zeigt sich auch daran, dass alle Patient*innen, die während der Pandemie keine Leistungen in Anspruch nahmen, wieder kamen.
In der zweiten Welle waren die „Kolleg*innen gut vorbereitet und auch haben auch personell aufgestockt. Vier neue Kolleg*innen kamen von anderen Pflegediensten, aus Krankenhäusern oder als Quereinsteiger in das Team. „herbstgold“ macht kaum Werbung, auch das ist ein gutes Zeichen. Neue Patient*innen kommen überwiegend auf Empfehlungen privater Kontakte oder von Ärzt*innen und Sozialarbeiter*innen aus Krankenhäusern. Die Hausärzt*innen in der weiteren Umgebung kennen den Pflegedienst ohnehin als zuverlässigen Dienstleister.

„Dabei handelt es sich um eine selbstbestimmte WG. Die zehn Bewohner*innen und ihre Angehörigen entscheiden über die Zusammensetzung der WG und wählen den Pflegedienst selbst aus – und sie haben sich für uns entschieden!“, sagt Franziska Holländer mit etwas Stolz. Acht Kolleg*innen sind dort derzeit im Einsatz.
 „herbstgold“ bildet auch aus. Derzeit gibt es eine Auszubildende im dritten Lehrjahr - aber das Team würde sich freuen, wenn noch mehr Menschen eine Ausbildung bei Ihnen beginnen. Im hauswirtschaftlichen Bereich arbeiten die Kolleg*innen auch gut und gern mit Praktikant*innen, die nicht bei ihnen ausgebildet werden. Hier hat sich bereits eine gute Kooperation mit dem Ausbildungsbereich vom „Grünen Bildungscampus“ des IB in Neuenhagen entwickelt.

Perspektivisch möchte Franziska Holländer mit ihren Kolleg*innen gern eine Demenz-WG und auch Betreutes Wohnen in Eigenregie aufbauen. Dazu wird derzeit nach einer finanzierbaren Immobilie gesucht. Ein schwieriges Unterfangen – wenn man den aktuellen Immobilienmarkt betrachtet. Auch weiteres Personal muss dann akquiriert werden.
Apropos Personal...“Wir sind immer auf der Suche nach Pflegehilfskräften. Auch für ehrenamtliche oder studentische Hilfe sind wir dankbar.“ Es gibt jede Menge zu tun und nicht für alle Aufgaben ist eine fachliche Ausbildung notwendig. Wichtig sind - mit oder ohne Ausbildung - vor allem Empathie und das Interesse daran, ältere und pflegebedürftige Menschen ein wenig zu unterstützen. Einfach für die Menschen da sein – Einkaufen, Gespräche, Vorlesen, gemeinsame Spaziergänge oder Spiele. Das sind große Hilfen von Menschen für Menschen.