25 Jahre Arche Neuenhagen

Carol Neumann 29.10.2021 Lesedauer 4 Min.

…ein Jubiläum, das in diesem Jahr der pandemiebedingten Veranstaltungs-Abstinenz, fast vergessen wird. Viele kennen unsere ARCHE - waren sie doch selbst schon zu großartigen Konzerten oder zum Sommerfest dort. Aber die ARCHE ist so viel mehr.

Im September 1996 wurde die ARCHE eröffnet. Bis dahin aber floss viel Arbeit, handwerkliches Geschick und Geduld in das Gemäuer. Tatkräftig entkernten die Auszubildenden der IB Baugewerke aus der Ziegelstraße das 170 Jahre alte und baufällige Backsteingebäude, in dem sich früher eine Dorfschule befand. Mit sehr viel liebevoller Detailarbeit wurde das Haus zu neuem Leben erweckt.

Die ARCHE - Neuenhagen ist gleichermaßen Mehrgenerationenhaus, Weiterbildungsstätte, Freizeiteinrichtung und Veranstaltungshaus. Sie ist ein äußerst beliebter Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste von Neuenhagen und Besucher*innen aus der gesamten Region Berlin und Brandenburg. Neben zahlreichen Veranstaltungen für Jung und Alt, erfreuen sich besonders die regelmäßig stattfindenden Konzerte und Kleinkunstveranstaltungen sowie die in den Sommermonaten auf dem Hof der ARCHE veranstalteten "Sommerwind" Openairs großer Beliebtheit.
Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Kreativ- und Gesundheitskurse, Seminare und Workshops finden hier statt. Die Arche ist Heimat des Eltern-Kind-Zentrums und des Cafés „Zum Karzer“.

Von der ARCHE aus werden Sozial- und Seniorenarbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen, der familienunterstützende Dienst (FuD) und die Wohngruppenbetreuung in der Behindertenhilfe koordiniert. Auch im Delta-Netz ist die ARCHE vertreten. Im Rahmen dieses Projektes finden beispielsweise sozialraumorientierte Alphabetisierungskurse statt.
Hab ich in meiner Aufzählung etwas vergessen? Bestimmt.

Coronabedingter Lockdown

März 2021, die Arche steht still. Stattdessen Orientierungslosigkeit und Homeoffice.
Wie sollte es weitergehen? Alle Angebote der ARCHE sind auf Begegnungen und soziales Miteinander ausgerichtet. „Wenn ich manchmal aus dem Haus kam, dachte ich `das war’s jetzt`“, sagte Ralf Lauckner, der Leiter der Arche. Aber „den Kopf in den Sand“ zu stecken, das ist nicht die Mentalität des ARCHE-Teams. Ideen waren gefragt, Projekte, die der Situation angepasst sind, mussten her.
Das ARCHE-Team bot einen Einkaufsservice für Corona-Kranke und Menschen in Quarantäne an. Eine 24/7-Gruppe für Menschen, die Hilfe benötigen, wurde installiert. Im Café „Zum Karzer“ wurde Kuchen gebacken und den Senioren im Rahmen der „offenen Altenhilfe“ nach Hause gebracht.
Jessica Wasse vom Eltern-Kind-Zentrum hat viele ihrer Angebote umkonzipiert. Schwangerenberatung und Krabbelgruppen wurden online durchgeführt. Statt Beratungsgesprächen z.B. für junge Mütter, gab es jetzt Beratungsspaziergänge.
„Wir haben immer gehofft, aber letztendlich mussten wir nach und nach alle geplanten Veranstaltungen verschieben oder ganz absagen.“, erzählt Ralf Lauckner. Selbst der traditionelle und überregional beliebte Weihnachtsmarkt fiel aus.

Im August 2020 gab es ein leichtes Aufatmen. Unter den Auflagen der Eindämmungsverordnung konnten wieder einige kleine Veranstaltungen bis 250 Personen stattfinden. Das war allerdings nur möglich, weil die auftretenden Künstler*innen der ARCHE mit ihren Gagen entgegenkamen. Mit der zweiten Corona-Welle, die im Herbst anrollte, war das jedoch auch wieder vorbei.
Als dann 2021 Impfstoffe zur Verfügung standen, organisierte die ARCHE Fahrten für Senioren zu den Impfzentren der Region.
Das Maifest, das als Street-Food-Festival geplant war, musste in den Oktober verschoben werden. Aber zumindest konnten ab Juni wieder langsam Kurse in Präsenz beginnen – ein Lichtblick.

Doch an die großen Sommerwind-Konzerte auf dem Hof der ARCHE war noch nicht zu denken. Die hohen Auflagen der Eindämmungsverordnung schienen solche Konzerte unmöglich zu machen. Also waren wieder Ideen gefragt - ein größeres Objekt wäre eine Lösung…
Die Firma Albrecht und Neiss stellte der ARCHE eine große Festwiese im Gewerbegebiet zur Verfügung. Die Logistik war eine Herausforderung: Bühne, Toiletten, Absperrungen, Gastronomie, Einlasskontrollen, Genehmigungen – Vieles musste das Team der ARCHE organisieren. Der Strom wurde von den umliegenden Firmen zur Verfügung gestellt.
Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Das veranstaltungshungrige Publikum, das pandemiebedingt viele Monate zu kurz kam, reiste zum Teil von weit her an und war begeistert. So konnte die ARCHE mit Konzerten von Alphaville, Forced to Mode, Kerstin Ott und anderen Künstlerinnen und Künstlern im August und September des Pandemiejahres 2021 Besucherrekorde feiern.

„Wir hoffen, dass wir unseren Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder veranstalten können“, sagt Ralf Lauckner mit Blick auf die täglichen Statistiken des Robert-Koch-Instituts. „Sicherlich werden Regeln aufgestellt – ob 2G oder 3G, steht noch nicht fest.“
Derzeit läuft die Planung für 2022. Sie gestaltet sich schwierig, weil niemand vorhersagen kann, wie sich die Corona-Situation entwickelt. Zudem ist es keineswegs einfach, Künstler*innen zu buchen, denn deren Kalender sind für 2022 bereits mit Nachholterminen gefüllt.
„Aber wir werden unseren Geburtstag feiern!“ freut sich Lauckner und hofft, dass es im Frühsommer etwas werden kann. „Dann feiern wir eben 25+1.“

Ich wünsche der ARCHE alles Gute zum Geburtstag. Ein tolles Haus mit einem sympathischen Team, das jederzeit engagiert und kreativ für die Menschen der Region da ist.
"Danke!" für 25 Jahre wunderbare kulturelle Veranstaltungen, Workshops und Seminare, an denen ich sehr gern teilgenommen habe.

Arche Neuenhagen

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Carol Neumann

arbeitet als Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim IB Berlin-Brandenburg. Seine Schwerpunktthemen sind die Pflege der Homepage, das…

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