Respekt Coaches an Schulen

Anja Meyer 29.08.2018 Lesedauer 2 Min.

Franziska, Sarah, Adrian und Stephan sind vier von insgesamt 210 Respekt Coaches in Deutschland. An Berliner und Potsdamer Schulen leisten sie Aufklärungsarbeit, um Jugendliche vor religiös motivierter Radikalisierung zu schützen und für einen respektvollen Umgang miteinander zu sensibilisieren. Wir stellen das Pilotprojekt des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend vor.

Franziska Drescher, Sarah Kyntschl, Adrian de Souza Martins und Stephan Schneider erfüllen seit einigen Monaten eine ganz besondere Mission. Im Auftrag des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sind sie mehrmals in der Woche an Schulen in Potsdam und Berlin unterwegs. Dort bringen sie Schülerinnen und Schülern der 5. bis 10. Klassen (Sekundarstufe I) und der 11. bis 12. Klassen (Sekundarstufe II) die Themen Soziales Lernen, Konfliktprävention, Demokratie- und Menschenrechtsbildung, kritische Medienbildung, Identität und Herkunft, Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung näher.

Die Berliner Respekt Coaches Franziska Drescher (links) und Adrian de Souza Martins (Mitte) informierten mit Benjamin Reichpietsch (rechts) vom jmd über das Bundesprogramm.
Am Tag der offenen Tür besuchte Franziska Giffey den Stand vom JMD und IB Berlin-Brandenburg, um sich auf den aktuellen Stand zum Projekt Respekt Coaches bringen zu lassen. Fotos: jmd

Gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeiten die Respekt Coaches außerdem Präventionskonzepte gegen Mobbing in und außerhalb der Schule. Damit unterstützen Franziska Drescher, Sarah Kyntschl, Adrian de Souza Martins und Stephan Schneider die Arbeit der Lehrkräfte an der Potsdamer Oberschule Theodor Fontane, der Fritz-Karsen-Schule in Berlin Neukölln und der Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule in Berlin Marzahn-Hellersdorf, mit denen seit diesem Jahr Kooperationen bestehen. Über diese Angebote hinaus führen die vier IB-Mitarbeitenden Workshops zu verschiedenen Themen durch, zum Beispiel kritischer Medienkonsum, Rollenbilder, Grundlagen des Islam, Vielfalt und Toleranz, und organisieren Exkursionen, Projekttage und Bildungsreisen sowie Sportangebote wie das Potsdamer Boxprojekt „TOOOStrong“.

Initiiert wurde das Programm „Respekt Coaches“ 2017 vom BMFSFJ. Das nationale Präventionsprogramm der Bundesregierung soll junge Menschen vor religiös motiviertem Extremismus und Radikalisierung schützen. Bundesweit sind die Respekt Coaches derzeit an 168 Standorten im Einsatz. Der IB ist in Deutschland mit 36 Standorten vertreten, davon jeweils zwei in Berlin und in Brandenburg. Zum Tag der offenen Tür des BMFSFJ am 25. und 26. August 2018 waren unsere Mitarbeitenden mit dem Jugendmigrationsdienst (JMD) vor Ort. Den gemeinsamen Infostand besuchte auch Bundesfamilienminsterin Franziska Giffey, um sich über die praktische Umsetzung des Programms an den Schulen zu informieren.

Auszug aus dem Konzept „Respekt Coaches“ des BMFSFJ

"Religiös begründeter Extremismus gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Er ist mit seinem Angebot einer Jugendkultur insbesondere anziehend für junge orientierungslose Menschen und gibt vermeintlich einfache Antworten auf Entwicklungsfragen des Jugendalters. Gerade bei kritischen Lebensereignissen wie Tod und Krankheit in der Familie, Drogenkonsum, Gewalt- und Diskriminierungserfahrung, erlebter Benachteiligung und Ausgrenzung bietet er einen gefährlichen alternativen Lebensweg. Angesprochen werden allerdings nicht nur muslimische Jugendliche: Jugendliche mit Migrationshintergrund ebenso wie herkunftsdeutsche junge Männer wie Frauen fühlen sich von der Ideologie, dem versprochenen Gemeinschaftsgefühl und Lebensstil angezogen.“

Anja Meyer

war als Referentin für Kommunikation und Marketing sowie als Pressesprecherin beim IB Berlin-Brandenburg tätig. In dieser Funktion kümmerte sie sich um die…

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