Innovationsmotor für unsere Schulen

Carol Neumann 27.09.2021 Lesedauer 3 Min.

Der Motor nennt sich "DigitalPakt Schule"! Er braucht kein Benzin, dafür aber viel Geld und etwas Konzentration bei der Antragstellung. Seit Mai 2019 stellt der Bund für die Entwicklung einer digitalen Bildungsstruktur insgesamt 5 Milliarden Euro bereit, die von den Schulen abgerufen werden können. Diese Chance haben auch unsere Schulen ergriffen und sich dem Antragsverfahren mit Geduld, Konzentration und einem Taschenrechner gewidmet. Und: Mit Erfolg!

„Dank des DigitalPaktes konnten wir die Ausstattung mit zeitgemäßer Technik schneller umsetzen, als es uns normalerweise möglich wäre.“, sagt Claudia Brünner, Leiterin unserer Oberschule auf dem Grünen Bildungscampus in Neuenhagen. Bereits im Juli wurden 27 Laptops geliefert, die sich schon wunderbar im Schuleinsatz bewährten. Im August kamen noch Smartboards dazu. Das sind interaktive Displays – also große digitale „Schultafeln“ - mit denen man im Netzwerk arbeiten kann und die am Internet angebunden sind. Inzwischen verfügt die Oberschule in ihren modern eingerichteten Klassenräumen über sieben fest installierte und zwei mobile Smartboards. Abspeichern von Tafelbildern, Recherchen im Internet, Erstellen und Abspielen von Präsentationen, Filme ansehen – all das gehört nun zum Schulalltag. An der Oberschule werden ca. 170 Schüler*innen in neun Klassen unterrichtet.
„Falls es wieder zu einer pandemiebedingten Schulschließung kommen sollte, sind wir gut vorbereitet. Wir sind jetzt in der Lage den Unterricht für alle Klassen so zu gestalten, dass die Lehrerin oder der Lehrer die Stunden am Smartboard im Klassenraum geben und die Schüler*innen mit einem Laptop über die Schulcloud teilnehmen können“, sagt Brünner stolz. „Die Lehrer*innen können genauso reden – und die Schüler*innen ebenso fragen und antworten – als wenn alle zusammen im Klassenraum wären. Schüler*innen, die zu Hause keinen eigenen Laptop nutzen können, bekommen ein Gerät von der Schule.“

„Ortsunabhängiges Lernen“ in die Tat umsetzen!

Auch unsere Berufliche Schule, die sich ebenfalls auf dem Grünen Bildungscampus in Neuenhagen befindet, profitiert vom „DigitalPakt Schule“. Inzwischen sind hier alle acht Klassenräume mit interaktiven Displays ausgestattet. Der Bestand an Schüler-Laptops für die ca. 180 Schüler*innen konnte um 74 neue Geräte erweitert werden. „Schüler*innen aus benachteiligten Familien bekommen von uns für die Schulzeit ein Leihgerät. Dafür stehen uns weitere 20 Laptops zur Verfügung“, erklärt Dr. Falko Böhme, Leiter der Schule. „Wir sind hier auf ein ortsunabhängiges Lernen vorbereitet. Jede*r Schüler*in kann am Unterricht teilnehmen – egal ob direkt im Klassenraum, von zu Hause aus oder von einem anderem Ort.“ Um den Umgang mit den modernen Medien zu vermitteln und zu vertiefen wird an der Beruflichen Schule der Kurs „Digital“ angeboten.
Böhme legt großen Wert auf Sicherheit und Datenschutz. „Wir haben auch Mittel aus dem DigitalPakt verwendet, um eine neue, effektivere Firewall für unser Netzwerk zu installieren." Zusätzlich gibt es aus dem DigitalPakt Geld für Administration. So kann vier Jahre lang ein Zeitkontingent zum Betreuen der Technik und der Weiterentwicklung der Schulcloud finanziert werden.

Digitale Infrastruktur entwickeln!

In der „Schule für Sozialberufe“, wo an den Standorten Neukölln und Pankow Sozialassistent*innen und Erzieher*innen ausgebildet werden, wurden die Mittel aus dem DigitalPakt bisher dafür genutzt, die nötigen strukturellen Voraussetzungen zu schaffen. Während in Neukölln noch die vorhandene Basis optimiert wird, konnte die Infrastruktur in der Storkower Straße bereits fertiggestellt werden. „Wir sind jetzt dabei infrage kommende Technik für unsere Einsatzzwecke zu prüfen und Angebote einzuholen“, sagt Schulleiterin Dr. Ulrike Zimmermann. Die Liste ist umfangreich: Drei Klassensätze Tablets, interaktive Displays in allen Klassenräumen, tageslichtfähige Beamer, Endgeräte für die Lehrer*innen und Dozent*innen sowie Laptops die bei Bedarf von den Schüler*innen ausgeliehen werden können. „Unser Fokus liegt auf der Anschaffung einer praktikablen Technik, die gut zu handhaben ist. Unkomplizierte, robuste Geräte, die gern genutzt werden", betont Zimmermann.

 

DigitalPakt Schule – Was verbirgt sich dahinter?

Der DigitalPakt Schule ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). „Mit dem DigitalPakt Schule unterstützt der Bund die Länder und Gemeinden bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur. Ziele des DigitalPaktes sind der flächendeckende Aufbau einer zeitgemäßen digitalen Bildungsinfrastruktur unter dem Primat der Pädagogik.“ (Quelle: digitalpaktschule.de)
Seit Mai 2019 stellt der Bund 5 Milliarden € für die Entwicklung einer digitalen Bildungsinfrastruktur in den Ländern zur Verfügung. Davon 3,5 Milliarden Euro in der laufenden Legislaturperiode. In Folge der der Corona-Pandemie wurde das Volumen 2020 um 1,5 Milliarden € erweitert.
Mit den Mitteln aus dem DigitalPakt finanziert der Bund 90% der Investitionssummen. Die Antragsteller*innen müssen 10% selbst aufbringen.

Ausführliche Informationen zum DigitalPakt Schule erhalten Sie unter www.digitalpaktschule.de

 

Unsere Schulen haben zusammen bisher weit über 200.000 € aus dem Digitalpakt Schule und diversen Zusatz- und Ergänzungsprogrammen beantragt. Mit Erfolg! Hier lässt sich also gut, gerne und tatsächlich von einem staatlich finanzierten Turbo sprechen. Das Bundesprogramm ermöglicht es, den Unterricht an unseren Schulen zeitnah unter Einsatz moderner Technik, effektiver und zukunftsorientierter zu gestalten.

Carol Neumann

arbeitet als Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim IB Berlin-Brandenburg. Seine Schwerpunktthemen sind die Pflege der Homepage, das…

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