Interkulturelle Woche 2021

Carol Neumann 27.10.2021 Lesedauer 3 Min.

Seit 1975 werden jedes Jahr im September deutschlandweit Interkulturelle Wochen veranstaltet. In diesem Jahr standen in mehr als 500 Städten und Gemeinden rund 5.000 Veranstaltungen auf dem Programm. Der Internationale Bund war war in Frankfurt (Oder), Berlin und Potsdam mit sehr unterschiedlichen und rundum tollen Aktionen dabei.

Berlin, 11. September

In Charlottenburg-Wilmersdorf fand an diesem Tag auf dem Nikolsburger Platz das diesjährige „Fest der Vielfalt“ statt. Bei freiem Eintritt waren Menschen aller Herkunft unter Einhaltung der 3G-Regel gekommen, um ihre kulturellen Besonderheiten teilen zu können. Gemeinnützige Vereine stellten sich an über 40 Ständen mit ihrer Arbeit im Bereich Integration sowie internationalen kulinarischen Spezialitäten und Kinderattraktionen vor.
Unsere Kolleg*innen und freiwillige Helfer*innen aus dem Wohnheim in der Berliner Rankestraße waren ebenfalls mit einem Stand vertreten. Sie boten kostenlose Henna Tattoos, sowie den Verkauf dekorierter Masken und diverser, aus alten Verpackungen gefertigte, Deko-Objekte an. Sehr spannend fanden die Besucher*innen auch zu lernen, wie sie ihren Namen auf Farsi schreiben können. In fröhlicher und entspannter Atmosphäre war das Fest eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Verständnis für andere Kulturen zu gewinnen.

In Marzahn lud zeitgleich der Jugendmigrationsdienst (JMD) Kinder und Jugendliche verschiedener Nationalitäten zu einem Graffiti-Workshop ein, für den sie sogar bekannten Graffiti-Künstler Pablo Ientile gewinnen konnten. Mit viel Geduld und Geschick zeigte er den jungen Menschen, wie sich mit den kleinen bunten Spraydosen optimale Ergebnisse erzielen lassen. Die Jungen und Mädchen versuchten mit großer Begeisterung die Tipps und Tricks umzusetzen und es entstanden viele kleine Kunstwerke auf Leinwänden, die sie durchaus stolz mit nach Hause nehmen konnten.
Nach einer kleinen Stärkung am Grillbuffet, konnten Interessierte sich noch den Film: „Deine Schönheit ist nichts wert …“. ansehen. Ein  beeindruckender Film über einen Jungen, halb Türke, halb Kurde, der mit seiner Familie nach Österreich geflohen ist. Wegen seiner mangelnden Sprachkenntnisse ist der schüchterne Zwölfjährige aber ein Außenseiter in der Schule.

Mehr Informationen über den Jugendmigrationsdienst Marzahn?

Frankfurt (Oder)

Am 14. und 16. September öffnete der dortige Jugendmigrationsdienst im Rahmen der „Interkulturellen Stadtrallye“, seine Türen. Es waren zwei spannende und lustige Tage, denn die kleinen Besucher*innen konnten aus einer bunten Palette von Wortschatzerweiterungsspielen einige auswählen und sich darin versuchen. Es war sowohl für Anfänger, die die deutsche Sprache erlernen, als auch für Fortgeschrittene etwas dabei. Spielerisch suchten und fanden sie neue Wörter und konnten dabei herzlich lachen. In jeder Hinsicht war dabei viel Kreativität im Spiel und es entstanden interessante Wortkreationen oder –kombinationen. Ein Wort hatte dagegen keine Bedeutung und das war "Langeweile".

Mehr Informationen über den Jugendmigrationsdienst Frankfurt Oder?

Potsdam

Die Potsdamer*innen eröffneten ihre Interkulturelle Woche am 26. September mit dem Straßenfest „Unter einem Dach – Wir feiern miteinander“. Mehr als 30 Organisationen, Initiativen und Religionsgemeinschaften feierten zusammen auf dem Alten Markt. Die Kolleg*innen und Bewohner*innen aus unseren Potsdamer Gemeinschaftsunterkünften (GU) präsentierten ihre Ausstellung zum Thema „Ankommen“. Eindrucksvoll und sehr persönlich stellen die „Angekommenen“ darin ihre jetzigen Lebensräume und-situationen dar.
Auch der Jugendmigrationsdienst und unsere Respekt-Coaches waren mit ihren Kindern und Jugendlichen dabei und luden in interaktiver Form zu „Spielen aus aller Welt“ ein.

Den Abschluss unserer Veranstaltungen zur Interkulturellen Woche bildete am 29. September die Potsdamer Gemeinschaftsunterkunft. "Pirschheide". Dabei wurde das in diesem Jahr mit Fördermitteln der Deutschen Postcode-Lotterie eingerichtete Beachvolleyballfeld eingeweiht und so stand der Nachmittag ganz im Zeichen des Sports.
Am Abend gastierte dann die Budenbühne des Erzählwerkes auf dem Hof. Nach einem Auftritt von Musikern des Hasenscheiße-Nebenprojektes „King Konfetti“ gaben sich die Berliner Liedermacher Grog und TT Geigenschrey die Ehre und wussten ihr Publikum zu begeistern.

In allen Veranstaltungen, die wir selbst ausrichteten oder an denen wir uns beteiligten, trafen wir auf begeisterte Menschen, hatten wunderbare Begegnungen und interessante Gespräche. Es wurde miteinander gespielt, gesungen, gegessen und viele Kontakte geknüpft. Veranstaltungen dieser Art fördern ein angenehmes und tolerantes Miteinander, ganz im Sinne unseres Claims „Menschsein stärken“.

Die Interkulturelle Woche (IKW) ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Wer es Genauer wissen will, folge dem Link links.

 

Carol Neumann

arbeitet als Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim IB Berlin-Brandenburg. Seine Schwerpunktthemen sind die Pflege der Homepage, das…

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