Seit dem Wochenende werden ukrainische Geflüchtete vom Hauptbahnhof mit Bussen zur Messe Berlin gebracht. Für einige geht es von dort aus weiter in andere Bundesländer, viele finden in den Messehallen kurzfristig eine Unterkunft für die Nacht. Das DRK unterstützt mit vielen ehrenamtlichen Helfer*innen. Auch der IB war vor Ort.
Am Samstag und Sonntag machen sich kurzentschlossen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom IB Berlin-Brandenburg auf den Weg in die Messehallen, um das Deutsche Rote Kreuz zu unterstützen und die ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainer vor Ort zu beraten. Doch die Lage ist unübersichtlich. Immer wieder kommen neue Busse an. Immer wieder steigen Frauen, Kinder, Seniorinnen und Senioren aus. Sie wurden am Hauptbahnhof mit nur wenigen Informationen direkt zu den Transferbussen geschickt, die sie zur Messe Berlin bringen sollen. Oft haben sie nur kleine Reisetaschen oder Rucksäcke dabei, ein paar Plastiktüten, in denen sie ihre wenigen Habseligkeiten transportieren, und manchmal ein Haustier, das sie nicht zurücklassen wollten.
Unsere Kollegen*Kolleginnen wollen informieren und die Geflüchteten zur Registrierungsstelle bringen, aber die Ankommenden sind kaum ansprechbar. "Ich habe noch nie in Gesichter mit solch leeren Blicken geschaut.", beschreibt Stefan Ehrhardt seine Eindrücke. "Die Menschen sind traumatisiert und stecken noch in der Verarbeitung des Erlebten. Sie können noch gar nicht begreifen, was da passiert."
Erschwerend kommen Verständigungsprobleme hinzu: viele Geflüchtete sprechen nur wenig Englisch und die meisten Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Helfer*innen verstehen kein Ukrainisch.
Unser großer Dank gilt den Kollegen*Kolleginnen vom IB-Bildungszentrum Neuköllnische Allee, unserer Neuköllner Kita Kirschnerweg, der IB Schule für Sozialberufe, der Ambulanten Wohnhilfen Berlin sowie unserer Unterkünfte für wohnungslose Menschen - Haus am Alboinplatz und Übergangshaus Drontheimer Straße.
Auch IB-Präsidentin Petra Merkel ist angesichts der Hilfsbereitschaft überwältigt: "Vielen Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Ehrenamtlichen für die großartige Hilfe und Unterstützung von Menschen aus und in der Ukraine. Es beweist sich, dass Hilfsbereitschaft sich Bahn bricht und viele Organisationen - so auch der Internationale Bund - die Menschen dafür zusammen führen. Das ist ein Lichtblick in einer so schrecklichen Zeit. Nochmals allen herzlichen Dank!"