Kita Kleine Zauneidechsen

Carol Neumann 12.06.2023 Lesedauer 4 Min.

Lange hat es gedauert und wer war Schuld? Die kleinen Zauneidechsen, wer sonst. Zwar konnten sich schon seit Februar diesen Jahres Kinder in unserer neuen Kita in Klosterfelde, einem Ortsteil von Wandlitz, tummeln und wohl fühlen, aber da gehörten auch Bauarbeiten in dem großzügigen Garten noch zum Alltag. Nun aber sind alle Steine aus dem Weg geräumt und lassen den Kinderfüßen freien Lauf. Am 1. Juni konnte somit die Gemeinde Wandlitz dem IB das kleine Kinderparadies ganz offiiziell übergeben. 
„Ein Kindertraum wird wahr“, sagte Rico Brauer, der Ortsvorsteher von Klosterfelde,
„Hier möchte ich gern nochmal Kind sein!“

 

Der Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz, Oliver Borchert, nennt die Kita „ein Schmuckstück – ein Kleinod für Klosterfelde“. Tatsächlich ist dieses tolle Haus wunderbar gelegen. Klosterfelde liegt ein paar Kilometer nordöstlich von Berlin, mitten in einem Wohngebiet, aber auf einem kleinen Hügel und in unmittelbarer Nachbarschaft des Sportvereins „SG Union 1919 Klosterfelde e.V.“.
„Mit der Kinderbetreuung haben wir bereits am 1. Februar begonnen.“, sagte Peggy Klose, Leiterin der Kita. „Die erste Eingewöhnungswelle mit 39 Kindern ist geschafft. „Im August startet dann bereits die zweite.“ Insgesamt 100 Kinder werden hier künftig betreut. Zehn Plätze sind für Kinder mit besonderem Förderbedarf vorgesehen.
Peggy Klose freut sich über die die wunderbare Chance, hier mit ihrem Team etwas Neues aufzubauen und ist dankbar, dass sie sich in das Konzept des Hauses einbringen darf. Sie betont: „Das ist kein Haus FÜR Kinder, sondern ein Haus DER Kinder – denn die Kinder sollen Haus und Garten mitgestalten!“
Auch das gehört zum Konzept. Bis zur letzten Woche gab es allerdings Einschränkungen, da im Garten noch so einige Bauarbeiten liefen. „Aber wir haben so richtig tolle Eltern, die viel Verständnis haben und uns großartig unterstützen.“

Doch warum „Kleine Zauneidechsen“, was hat es mit dem Namen auf sich?

Dazu ein kleiner chronologischer Abriss:
Das Gelände, auf dem sich jetzt die Kita befindet, war (rein objektiv gesehen) ein Hügel mit Bäumen und Rasen. Vermeintlich nichts Außergewöhnliches.
Im März 2019 wurde der Bauantrag gestellt. Die Untere Naturschutzbehörde veranlasste im Rahmen des Bauantragsverfahrens eine Artenschutzuntersuchung. Bei dieser Untersuchung stellte man fest, dass es sich bei dem Rasen um „Sandtrockenrasen“ handelt. Der wiederum bot streng geschützten Zauneidechsen ein zu Hause. Also musste der komplette Sandtrockenrasen, inklusive der Zauneidechsen, behutsam umgesiedelt werden. „Dazu mussten die Zauneidechsen eingefangen und auf den hinteren Teil des Grundstücks gebracht werden. Mit einem Reptilienzaun wurde ihnen der Rückweg versperrt.“, erzählt Michaela Theurer, Regionalleiterin des IB. „So bleiben die Zauneidechsen unsere Nachbarn und zum Teil auch Mitbewohner.“ Ersatzpflanzungen für die Bäume, die im Rahmen der Bauarbeiten gefällt werden mussten, fanden in Gielsdorf, im Landkreis Märkisch-Oderland statt. Dadurch kam die Baugenehmigung, mit etwas Verzögerung, im September 2020.

Die Planung dieser wundervollen und barrierefreien Kita übernahm der Architekt Jan Große. Es entstanden große und helle Räume, mit vielen Fenstern und direktem Zugang zu den Freiflächen. Auch die Ausgestaltung und Einrichtung der Räume geschah liebevoll, mit Fokus auf die Wünsche und Bedarfe der Kinder. Da die Kinder eine Zeitlang die Bauarbeiten im Garten beobachteten, wollten sie natürlich auch eine richtige „Baustelle“ in einem der Räume einrichten. Gesagt, getan!

Michaela Theurer bedankte sich bei Oliver Borchert für die großartige Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung während der gesamten Bau- und Einrichtungsphase. „Es lief unkompliziert, professionell und immer auf Augenhöhe.“ Eine Herzensangelegenheit war für sie, alle Mitarbeiter*innen der Kita nochmal ganz offiziell beim IB mit Blumensträußen zu begrüßen.
Bei dieser offiziellen Übergabe der Kita gab es natürlich viele Geschenke für die Kinder. Unter anderem von der Sozialdezernentin des Landkreises Barnim, Silke Nessing, dem Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz, dem Ortsvorsteher und dem Vorsitzenden des benachbarten Sportvereins, Rolf Weinhold.

 

 

Carol Neumann

arbeitet als Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim IB Berlin-Brandenburg. Seine Schwerpunktthemen sind die Pflege der Homepage, das…

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