Mit dem Angebot "Mensch & Teilhabe" setzt der IB neue Schwerpunkte im Bereich Behindertenhilfe. Teilnehmer*innen in Brandenburg nutzen bereits das Angebot. Weshalb Menschen mit Behinderung davon profitieren, erklärt Susanne Dünkel, Leiterin für Berufliche Bildung auf dem Grünen Bildungscampus des IB in Neuenhagen.
Susanne Dünkel: Es liegt uns am Herzen, Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Daher nutzen wir die Möglichkeiten unseres Bildungscampus nun auch für diese Zielgruppe und kommen gleichzeitig ihrem Wunsch- und Wahlrecht nach. Die Teilnehmenden können beispielsweise aktiv am Campusleben teilnehmen und bei Bedarf in unserem Wohnheim leben.
Wir arbeiten mit drei Teilnehmenden an beiden Standorten. In Neuenhagen werden die Teilnehmenden bereits im Bildungsbereich qualifi ziert, das heißt, sie arbeiten zusammen mit jungen Menschen, die gerade eine Erstausbildung in einer von zehn Bildungsbereichen absolvieren.
Die Agentur für Arbeit hat die Bildungsarbeit für Menschen mit Behinderung bisher immer den Werkstätten zugewiesen. Die neue Alternative ist noch kaum bekannt, daher werben wir bei den Kostenträgern, was wegen Corona derzeit aber nur eingeschränkt möglich ist.
Unsere Bildungsangebote sind abwechslungsreicher als die der WfbM, stärker am freien Arbeitsmarkt orientiert und besser mit diesem verzahnt, wir können die Menschen zum Beispiel durch Praktika besser integrieren. Werkstätten vermitteln weniger als ein Prozent ihrer Beschäftigten in den freien Arbeitsmarkt. Wir wollen da deutlich mehr erreichen.
An beiden Standorten arbeiten je vier Mitarbeitende für „Mensch & Teilhabe“, die sich hoch motiviert an der Umsetzung beteiligen. Da die Zusammenarbeit mit der Zielgruppe jedoch spezifische Kompetenzen verlangt, wird es ab Januar 2021 sonderpädagogische Weiterbildungen geben.