Ein Blick hinter die Kulissen der beruflichen Bildung

Andrea Zimmer 29.04.2020 Lesedauer 2 Min.

Leere Klassenzimmer, Stille auf den Fluren - der Bildungsstandort Neuköllnische Allee scheint wie ausgestorben, doch die berufliche Bildung von über hundert jungen Menschen geht weiter - wenn auch anders als gewohnt.

Für gewöhnlich geht es am Bildungsstandort Neuköllnische Allee (Region Berlin Mitte) überaus lebendig zu. Rund 40 junge Menschen befinden sich in der Berufsvorbereitung, fast 60 nehmen ebenfalls vor Ort an einer integrativen Reha-Ausbildung teil und 25 finden wegweisende Unterstützung in vorgeschalteten Aktivierungsmaßnahmen. Jetzt ist es in den Gängen, Klassenzimmern, Lehrküchen, der Tischlerei, Malerei und den Ausbildungsbüros ungewöhnlich, fast gespenstisch still. Aber die Stille trügt ein wenig, denn die Arbeit ist alles andere als ruhig. Der Lehrbetrieb geht eben doch weiter, wenn auch anders als sonst. Die durch die Pandemie veränderte Situation fordert Ideen, neue Wege und eine Extraportion pädagogischen, sozialen und empathischen Geschickes.

Unterrichtseinheiten, Lernmaterialien und regelmäßige Kommunikation

Da die Lernenden jetzt nicht in den vertrauten Gruppen sitzen und von den ebenso vertrauten Lehrkräften (ausbildendes und sozialpädagogisches Team eingeschlossen) mit Materialien, Methodik und Motivation versorgt werden können, bricht hier eine essentielle Basis weg. Zunächst wurde viel telefoniert, um mit jeder und jedem Einzelnen Kontakt zu halten und individuelle Bedarfe und Probleme zu erfragen. Parallel dazu schnürten die IB-Teamleiterinnen Heike Herrmanns und Susanne Allgaier-Parda mit ihren Teams relevante und in Heimarbeit lösbare Aufgabenpakete, die an alle Teilnehmenden inklusive frankiertem Rückumschlag verschickt wurden. Für Fragen jeder Art sind die Telefone täglich von 8-14 Uhr besetzt. Wo möglich, findet die Kommunikation auch via E-Mail oder Lernplattform statt. Aber hier sind die Wege leider steinig oder gar nicht begehbar: Keineswegs verfügen alle Teilnehmer*innen über eigene Rechner oder gar den persönlichen Raum, der ihnen das konzentrierte Lernen „erlaubt“. Inzwischen aber kehren die verteilten Arbeitsblätter – bearbeitet und ausgefüllt – zurück und landen im Briefkasten der Neuköllnischen Allee.

Bildungsstandort Neuköllnische Allee

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Andrea Zimmer

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